Musikunterricht aus der Ferne

Gedanken der 7a und 7b zu abendlichen Aufführungen der Ode an die Freude

Seit dem Lockdown im März wird die „Ode an die Freude“ regelmäßig von vielen Musikern um 18 Uhr von zu Hause aus dem Fenster oder vom Balkon gespielt. Überlege, warum gerade dieses Stück gespielt wird. Was soll es vermitteln?

Die „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven (Text von Friedrich Schiller) wird von vielen Menschen in der Coronazeit gemeinschaftlich gespielt, weil sie als Europahymne eine besondere Bedeutung für Europa hat. Alle europäischen Länder sind, wenn auch mit unterschiedlichen Auswirkungen, von dem Coronavirus betroffen. Die Grenzen wurden geschlossen und Kontaktsperren verhängt. Gerade in dieser Zeit steht die „Ode an die Freude“ für den europäischen Zusammenhalt. Die Textzeile "Alle Menschen werden Brüder" steht für Freundschaft und Solidarität. Auch diese Werte sind in Zeiten der Isolation besonders wichtig, und zwar nicht nur für Europa: Auch die Solidarität zu unseren Nachbarn und Mitmenschen soll dadurch verdeutlicht und hervorgehoben werden. Es geht in dem Text um Freude, Freundschaft und Vertrauen, was einer Art Zauber nahekommt. Man legt mehr Wert auf die kleinen Dinge im Leben. Alle haben das gleiche Ziel, die Coronakrise gut zu überstehen. Auch Leute, die sich nicht kennen, freuen sich miteinander und reden miteinander.

Gleichzeitig ist sie ein Lob an die Menschen, die zurzeit in ihren Jobs, die wir sonst als selbstverständlich hinnehmen, wirklich Großartiges leisten. Dazu gehören vor allem Busfahrer*innen, Kassierer*innen, Ärzte und Ärztinnen, Krankenschwestern und Pfleger.

Die „Ode an die Freude“ soll uns Hoffnung geben zeigen, dass wir durch Zusammenhalt unsere derzeitige Krise überwinden können und alles wieder gut wird.

Zudem feiern wir in diesem Jahr Beethovens 250. Geburtstag, so dass man durchs Spielen dieses Stückes dem Komponisten Respekt für sein Werk zollt. Dabei tut Musikmachen vielen Menschen gut und kann Trost spenden, wenn man seine Familie und seine Verwandten so lange nicht sehen kann. Die „Ode an die Freude“ klingt einfach schön und so kann man seinen Mitmenschen am Abend mit dem Stück eine gute Nacht wünschen – und den Coronavirus für einen kleinen Moment vergessen.